Freitag, 26. September 2014

Hohle Eier

Jens Friebe covert Momus' Stück "What Will Death Be Like?". Im Original doziert Momus über 7 Minuten lang, wie der Tod nicht sein würde ("Death will be unlike the bankrupt handing over the keys to his house") um dann ganz unvermutet nach dem letzten "Death will be like" die Gitarre zu verreißen. Stille. Eine Pointe.
 


Jens Friebes Version dagegen ist vornehmlich hübsch vorgetragen. Aber es fehlt der Schluss. Er lässt das Stück nach irgendeinem Bild langsam auslaufen. Hat er den Witz nicht verstanden? Gab es je einen Witz? Hat die Selbstverliebtheit des Sängers den Inhalt besiegt? Ich will es nicht Phänomen nennen, aber mir begegnet das häufig bei Menschen, die Geld mit ihrer Stimme verdienen: Der professionelle Sprech- oder Gesangsmodus ist so fordernd, dass keine kognitive Kapazität mehr für den Inhalt übrig bleibt. Es klingt schön, aber unter einer dünnen, gespielten Schicht Interesses ist gar nichts mehr. Das begegnet mir häufig bei Trailersprechern im Kino, bei Privatsendern ... Männer mit vollen Stimmen werfen sich in Stimmschale, aber knackt man sie, ist darunter ein leeres Ei.