Freitag, 26. September 2008

Schlechter Lippenstift macht aus jedem einen Joker. Schleck, Schmatz. Meine Lippen trocknen aus.

Montag, 22. September 2008

In der Stadtbibliothek wurden die CDs in biegsame Tüten gesteckt.
Freiwillige Selbstkontrolle von F.S.K. lieh ich aus.
Meine Fingernägel sehen blöd aus.
Das machen die vielen Mathestunden, die ich jetzt habe.
Der Lehrer fährt ein Blitzsystem.
Kommt hernieder auf den Schüler, aus gealtertem Himmel.
Lösen Sie das mal. Sie brauchen sich bei mir nicht zu melden.
Ich nehme dran, wen ich möchte.
Herr Mathematiklehrer F., Sie sahen mich herauskommen aus dem "Dream Spielzentrum",
gleich am ersten Tag. Manchmal stehe ich nach der Stunde neben ihrem Pult und überlege mir eine Verteidigung. Ihr Blick war unerbittlich. Schüler kommt aus Spielhalle. Ich suchte nach "Automaten ohne Gewinnmöglichkeit".
An der neuen Schule geht es um Computer. Ich habe kein Elektronengehirn.
Mit meinem Stuhl bin ich gerade gegen den Drucker gefahren.
"Mein erster Computer...", hebt der Lehrer an. Was hatte er wohl? 20 MB Festplatte oder einen monochromen Bildschirm?
"Mein erster Computer hatte nur 1 MB RAM!"
"Mein erster Computer hatte noch Floppies!", sagt ein Schüler, der zweitälteste. Die biegsamen?
Aus dem Schüler kommen Biegsamen. Er wird Kinder haben, die seinen Hundeblick übernehmen werden. Die sagen werden, damit komme ich zurecht, das geht schon, das macht mir nichts aus.

Die CD (in Weichhülle) enthält grauen Gesang.



Man möchte ihn gern um Milisekunden verschieben. Die Musik ist Ted Gaier-Geklapper. Nach ihr wird man seinen Bass entsorgen wollen, wenn man einen hat. Er klingt hier vierschrötig, mit Wäscheleinen bespannt. Tiger und Bär machen Hausmusik. Jetzt hab ich Janosch hier rein gelassen. Die Titel der Platte sind beim flüchtigen Lesen schön,
nimm mich mit, flüster.

5. Sylvester
6. Virginia Beach
7. Vogue Vogue

Beim Suchen in der Bücherei war da auch die gelbe CD von den Pet Shop Boys. D. bekam sie geschenkt. Am selben Tag wie seine Musikanlage und das Opium-Album von den Toten Hosen.
Am Tag der Erstkommunion. West End Girls ist toll. Aber lade ich die Pet Shop Boys ein, dann ist mein Zimmer voll. Was ich damit sag?
Dozent für äh Betriebssysteme und angewandte Elektrotechnik tät sagen: "Ich kann fühlen, was Sie meinen."

Sonntag, 7. September 2008

Im Weimarer Schwanseebad läuft Morgens Radio

Man glaubt, "Caroline Says II" hören zu können

Nachts mit zwei Pizzen unterm Arm auf dem Historischen Friedhof verlaufen -  in den Mauern keine Türen. Hat es geblitzt? Ich steh doch unter lauter Bäumen. Sehr unnatürliche Blitze. Die Überanstrengung. Da, ein Loch in einem Zaun.

Ich wollte doch mal die Stoffschuhe in eine Reinigung bringen. Ich wollte das so gern mal durchlaufen. Hinbringen, bezahlen, abholen.

Mit Fremden im Kino gewesen. Freunde von B., ja, der Film geht 3 Stunden, hast du nicht gewusst? Modern Movie. War montiert wie ein Trailer. Die lassen einen durch Schnellig- und Zusammenhanglosigkeit auch vergessen, mit Absicht. THE DARK KNIGHT. Nicht gekonnter Unsinn. Diese kleinen Statisten, die mal einen Satz sagen dürfen, stellvertretend für die Bürger der Stadt: "Jaah, Batmahhn!"

Beim Weimarer Optiker: Ich würde gern den kostenlosen Sehtest machen. Manchmal verschwimmen bei mir die Ränder. Wie bei einem schlechten Kabel. Die Dinge, die ich anschau, brauchen schärfere Kanten. Vorher ein Besuch beim Augenarzt wäre auch nicht schlecht? Ich "hätte ja auch ziemlich große Pupillen", sagt die Fielmann-Angestellte als Verabschiedung. Große Gemeinheit. Habe auf Rückfahrt einen gleichaltrigen angefahren, weil er aus seinem Handy mit angestöpselten Lautsprechern eine kleine Anlage gemacht hatte und die wie ein Kätzchen auf dem Schoß hielt.
"Das könnte man aber auch mal freundlich sagen!", meint er, ehrlich traurig.

Das Gelernte (die eigene Erziehung): Musik im Vielmenschen-Raum gehört sich nicht. Das zu Lernende: Musik im öffentlichen Raum ist nett gemeint. Wie ein im Wartezimmer der Arztpraxis vorgetragenes Trostgedicht.

The Knife ÷ 2