Dienstag, 24. Februar 2015

Pflegestufe 1000.

"Wie war dein Date so, hm?" - "Der Typ, ey. So ein Onlinemensch halt." - "Wie sah er aus?" - "Total ungepflegt." - "Sein Blog?" - "Ja! Ihh!"

Moronische Jugend

In unserer Jugend chatteten wir nur mit coolen Celebs. Der Drummerin von Debbie Rockt!, Nils D., Helene H. - wir waren so scheiße.
Nils verbot uns irgendwann, die Sticker, die wir aus seinen Bildern gemacht hatten, weiter bei DaWanda zu verkaufen. Ich kann es verstehen. Die Drummerin fand unser Zine bald schlecht, also bereits bei der zweiten Ausgabe und sorgte sich um die Bäume, die dafür gefällt wurden. Sie rechnete alles in Büchsen um, von denen man ja tagelang leben könne: "Euer Zeug ist Luxuskram, davon kann ich eine Woche Fisch essen!"

Enie bringt Kuchen


Montag, 23. Februar 2015

Satanisches Singwochenende

Ich beende wenige Spiele.
Aber am Wochenende hab ich einen meiner Lieblingstitel - Clans, in Deutschland Satanica - durchgespielt. Ich brauchte 16 Stunden, in Echtzeit aber mehrere Monate. (Mein englischer Text dazu ist, oh je, bereits 6 Monate her!)

Außerdem habe ich Samstags und Sonntags viel über meine Gesangsstimme gelernt. Der Nachteil an dem Gelernten ist nur, dass die Liste der Dinge, die ich stimmlich nicht mehr machen will, noch viel länger geworden ist.

Dieses Clans ist total nihilistisch. Ein Totklickrollenspiel ganz ohne Erfahrungspunkte. Verweigerung von simplen Belohnungen. Erotisch und ganz in Grau und Braun. Ich wiederhole mich. Egal.


Sein indirekter Nachfolger Dragonfire hat nicht mehr diese geil gestrengen Filmation-Anleihen, stattdessen sieht es eher aus wie Baldur's Gate. Mit einer Art von halbflacher Perspektive, die ich nicht verstehe - aber vielleicht fand man die strengwinkelige Ansicht irgendwann einfach zu technisch, zu altmodisch.
Aber man kann in Dragonfire als Ente spielen.

OHJEALLESFALSCH


Liebe Kinder, tut euch selber einen großen Gefallen und benennt eure Projektdateien ordentlich.

Samstag, 7. Februar 2015

ThePiano1990 - Year 2015

ThePiano1990 ist mein absoluter Lieblings-YouTuber. So stoisch, so würdevoll, keine Kommentare, aber er hört niemals auf.





Mittwoch, 4. Februar 2015

Songtextentwürfe _ 2015



Android aus Ästen / Wache auf wenn die Tauben gurren / Techno und Trottellummen / Bionikglieder aus Birkenholz / Muss sie jetzt festzurren

Menschen gehen schief / Aber sehr lasziv.

Standascher in Uhrglasform / Asche rieselt leise runter / Stündliche Medikation, es schneit / Nikotin, Kaffee und Tees / Neuschneedragees

Katzen auf der Straße † Memes aus Moos † Fette Flocken statt fetter Schrift † Der Rechner summt und betäubt die Nerven † Draußen ist was los

Die Sinnlichkeit des Sinnlosen / Ist sicherlich ein Konstrukt / Ein Gerüst auf dem man balanciert und nistet / Mit Vogelmenschen gluckt / Brüten gegen die Pleite ~ Ich esse Eierschalen ~ Calciumcarbonat und Kreide ~ Mein Gesang muss schöner werden ~ Soll meine Miete zahlen

Schlagersonne Supernova / Liege heute auf dem Sofa / Laserlächeln Weiße Zähne / Kartonkarriere Pappepläne / Bin nicht faul / Muss nur gähnen

Zarte Hände kneten Knete \ Krude Skulptur \ Superhete \ Modell von einem fremden Leben \ Kinder machen \ Welt bereisen \ Raten überweisen

Kulimontage auf Ketamin † Ich weiß nicht wie das geht † Ich weiß nicht wie das wirkt † Drogen, Arbeit, Kunst, Routine † Ich bin eine Ruine

Festlich schlechter Empfang _ Eines Diplomaten aus Drückeberg _ Wellenwesen _ Abgesandter des Irrelevanten _ Immuninität durch Tomatensaft

Scheppernde Becken / Riesenrutsche / Rosa Rauschen in Radebeul / Moronic Youth / Muss draußen bleiben / No Wave-Party im Wellenbad

Gebenedeit sei die Flucht deines Leibes _ Am Morgen war er einfach weg _ Dein Geist kroch in ein Kissen _ Keiner wird dich vermissen _ Ein Mensch legt sich ins Bett _ Er bettet den Kopf auf dich, das Kissen _ Du hörst zu wie er mühsam schläft _ Die Lungen leicht verschlissen

Plasteblumen, Spritzgebäck, heute fühl ich mich sehr keck _ Im Bistro am Kreisverkehr _ Zeige ich mein Lächeln her _ *Krümel wegschleck*

Der Toastbrotmann baut ein weiches Bett _ Ein Bett aus Weißbrotscheiben _Neben Regal 10 _ Dort ist es _ Wird er aus dem Leben scheiden

Der Teufel frisst ein Schokohörnchen _ An Blumen riechen, Ödnis lindern _ Ein schöner Brunch mit Frau und Kindern _ Au, da war ein Dörnchen

Kuscheltiere kriegen Krebs _ Von hellem Kinderlachen _ Der Stress ist groß im Bauch aus Plüsch _ Was wird das Kind heute mit mir machen?

Ein Brezelbaum am Rand der Stadt _ Verschlungene Äste voller Salz _ Schulgruppen puhlen es ab _ Wieso der Baum keinen Spaß dran hat

Stehe vor dem Donutfach _ Iss uns nicht _ Werd nicht schwach _ Kauf lieber etwas Katzenfutter _ Sie hat was geleistet _ Sie war schon Mutter

Draußen grau _ In einer besserer Welt wäre Grau kein Slur _ Würde man das Grauen schätzen _ In besserer Welt wär ich weder Mann noch Frau

Was ist schon ein Zimmer im Hotel _ Ich lerne die Dusche kennen _Ganz viele neue Knöpfe _ Draußen ist es heute fad _ Ich wasche meine Köpfe _ Ich wasche meine Hälse _ Das tun die so in alten Lausbubenfilmen _ Die Lümmel _ in der erstbesten Bank _ Machen sie gerade eine Lehre _ Okay _ Hab doch nichts gegen Azubis _ Dafür bräuchte ich viel mehr Hybris _ Habe sie verteilt auf Kopf 1 bis 8 _ Heute wurde mir einer abgemacht

Ich bin gar nicht entspannt _ Und werde es nie sein _ Greifst du mir ins Kreuz Onkel _ Wirst du es bereuen _ Staubsaugeronkel S. _ Vorwerkonkel S. berät mich jetzt in Sachen Energie _ So sehr hat er sich noch nie _ Für mich als Verbraucher interessiert 

Freitagnacht in einer Bar / Das Gesicht will weg / Es krabbelt / Die Haut ist eine Fehlerwiese / Dermaphobie / Ein eingewachsenes Haar

Extremisten wedeln mit  Gliedern / Bezwinger ihrer Körper / Schlackern mit blutleeren Ohren / Zu ungefähren Liedern / Hab mein Bein verloren


Ich kann auch Spaß und fröhlich sein / Muss mich nur darum mühen / Meine Nerven sind aus Stroh / Informationen sengen / Nervenbahnen glühen

Ein leerer Raum / 20° / Die Wand als Schutz im Rücken / Die ideale Party ist nicht still / Aber nur Ordnung im Gefüge / Kann mich verzücken 

Kriegst die Tür nicht zu / Denn er hält sie auf / Kavalier alter Schule / Blieb bis heute sitzen / Kriegst Magen-Charme / Von seinen Witzen

Abfuckromantik / Inka Bausemantik / Plattenbau / Bauernhof / Elendspfau / Rotkohlreime über das Verwesen / Erregen maximal Andreas Dresen

Dienstag, 3. Februar 2015

Tausendsassas und Multitalente

Ich gucke mir diese blöden Superbowl-Werbespots, die meine Mitmenschen so begeistern, erst dann an, wenn Leonard Diepenbrock sie in 10 Jahren auf Super RTL in seiner Sendung Witzig, spritzig: Die besten Werbeknaller der Welt präsentiert.


Leonard Diepenbrock ist Geschäftsführer der TOX-Dübeltechnik GmbH, außerdem Harvard-Absolvent. Hoher Bildungsgrad, aber keine Angst vor Dübeln und Privatfernsehen. Ein echter Tausendsassa! Eigentlich halte ich nicht viel vom Konzept der Multitalentiertheit - es gibt allerdings den Sonderfall, bei dem sich ein Basistalent auf verschiedene Disziplinen anwenden lässt. Ein schönes Gehirn, das verschiedenste Bereiche konzeptionell zusammendenken kann, darf auch auf mehrere Hochzeiten, aber nicht überall heiraten.

Tausendsassa, in Österreich Wunderwuzzi, ist eine Hypostasierung des Zurufs „tausend sa sa!“, einer übertriebenen Steigerung von „sa sa!“. „Sa Sa“ wurde als Hetzruf für Hunde verwendet (vermutlich aus frz. ça = das). Somit könnte man Tausendsassa übersetzen mit: "Tausend dies und das." Quelle

"Ich bin ja ein echtes Multitalent, male, singe, schreibe, mache Skulpturen, Seidenmalerei finde ich auch gut." - "Du putziger Wunderwuzzi!"
Dann blinzelt das Multitalent kurz, überlegt, ob es gerade beleidigt oder gelobt wurde und man lässt diese Wunde einfach mal so stehen.
Die deutsche Sprache ist wie ein Insektenstaat, der unter Stress immer wieder neue giftstachelige Kampfsubstantive ("Griechenwut") bildet.

Der Jungmann sagt:

"Mein kultureller Horizont reicht nur von von DJ BoBo (ironische Verachtung) bis David Lynch (begeistertes Staunen). Ich schäme mich oft sehr."

Neo Magazin Egale

Das einzige Produkt der Unbillundhohnfabrik ist alles vergiftende Ironie. Eigentlich könnte man sie schließen. Wegen Kinderarbeit. Denn es heißt, auch wenn es nicht völlig glaube, nur Kinder hielten sich für unsterblich.
Alle Kritik, die Böhmermann und seine Boys (und ein paar Frauen) trifft, läuft an ihm runter, wird eingesaugt und mit Häme versehen wieder zurückgespuckt. Das betrifft auch seinen LOL-Lakaien Olli Schulz.
Was soll dieser Unbesiegbarkeitsgestus? Warum nicht einfach mal klein beigeben? Wo ist da die Freude am Scheißesein, an den eigenen Fehlern?

Montag, 2. Februar 2015

Das Problem mit dem Wort "Augenweide" ist, dass die einen es als gegeben hinnehmen und die anderen auch nur eine Wiese mit Augen drauf malen.