Dienstag, 31. Dezember 2013

Hei, was für ein Freudentag für die Kinder von Böllerbü. Endlich wurde Lasses Roboterhand geliefert. Und Bosses neue Haut ist kuschelweich.

Samstag, 28. Dezember 2013

Letzte Nacht traten Mr. President im Bannewitzer real,- auf. Der Rapper versemmelte dauernd seine Einsätze, weil ich so viele Fragen hatte: "Delroy, hast du eigentlich feste Lyrics, oder ist das gefreestyled? Delroy, warum guckst du so missmutig? Delroy, gib Obacht, dein Einsatz!!"

Es war kalt in der Warenanlieferungszone,  
aber Mr. President brachten die Erde trotzdem zum Beben.



Mittwoch, 25. Dezember 2013

Die schönsten Zitate von Musikproduzenten (1)

"Als ich ihr Demo hörte bin ich erstmal rechts rangefahren und hab gekotzt" (Franz Plasa über Keimzeit)

Dienstag, 17. Dezember 2013

Heiko (dt. "tumber Vers") ist eine traditionelle sächsische Gedichtform, die heute weltweit verbreitet ist, trotz vieler Ausrottungsversuche

Samstag, 14. Dezember 2013

14 / 12 / 13

Die beiden beliebten spanischen Sagengestalten Hell y Hansen in ihrem Winterkleid.
Als X. aufhört, das Haus zu verlassen, beginne ich mit dem Tragen seiner Jacken, damit zumindest ein Teil von ihm nach draußen kommt.
Die Kleidung von X. hält nicht sonderlich warm, aber sie schmiegt sich an, Herren schmiegen sich ja sonst nirgends an und so sind auch ihre Winterjacken: steif wie eine Rüstung, die den Hintern vor tödlichen Angriffen schützt.
Wie das mit den Zigaretten im Winter geht? Eigentlich nur mit Lug, Betrug und Rücksichtslosigkeit. Rauchen am Fenster im Flur, rauchen an der halbgeöffneten Tür nach draußen zum Parkplatz. "Darf ich bei dir einziehen?", fragt die Dampfwolke und dann kriecht sie schon ohne Nachfrage in die Fasern deiner Unterwäsche.
Dieses Weihnachten wird das beste aller Zeiten, das zweite völlig allein (also gar nicht allein) mit X. und das erste unter Verlobungsvorzeichen. Wir werden tiefgekühlte Früchte in geschmolzene weiße und dunkle Schokolade reintunken und kleckern und niemand wird irgendwen damit füttern.

Freitag, 29. November 2013

Ein Gehirn wie ein Schneiderbuch, das in eine Badewanne fiel und notdürftig geföhnt wurde.

Dienstag, 26. November 2013

Lieber ein verkaufsoffener Adventssonntag bei Max Bahr als ein Abend mit Max Goldt. Prioritäten.

"Gibt es diese Bohrmaschine auch als transparentes Modell mit Fischen und Muscheln?"

 "Ich will mein Reihenhaus sicher löschen, haben sie da was mit Bruce
Schneier-Algorithmus? Es soll mindestens 7x überschrieben werden."

Lieber Oma, 
Urlaub ist cool.  
Gestern waren wir Spielbank in Zinnwald. Aber bald geht's zurück nach Dippoldiswalde :( 

Montag, 18. November 2013

Nach dieser wilden Nacht wird Ingo sein Pokerkoffer nicht mehr derselbe sein. Schön ins Bett eingemummelt denkt er noch mal an letztes Wochenende: Sauna-Kniffel. Seine Idee. Lächelnd entschlummert Ingo für immer.

(Ingos Mutter ist traurig, weil sie weiß, ihr werdet nicht zur Beerdigung kommen)

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Birk, ohne den Flaschenöffner sind wir im Wald verloren!

U-Stahl feilen

"Drei Big Macs bitte! Hier ist meine Karte." - "Wir nehmen nur Bargeld!"

(Selbstbild als dicker hungriger Justus Jonas in der Mittagspause.
Später mit leerem Magen zurück auf den Schrottplatz, U-Stahl feilen. Im Familienbetrieb bleiben und Peter und Bob aus den Augen verlieren.)
"Wo ist eigentlich der X schon wieder?" - "Beim Seifenkistenrennen gegen ne Birke gedüst." -
"Aha, und der Z?" - "Der is knülle vom Basteln"

Sonntag, 20. Oktober 2013

Schwiegervater kabelbindet eine Mehrfachsteckdose längs ans Bein seines Schreibtisches.
Der Regen riecht nach Wurst.

Samstag, 28. September 2013

Am Wochenende lädt Opa den Handstaubsauger auf und zutscht die Tabakkrümel aus Omas Falten.

Samstag, 21. September 2013

Papa hatte früher ne Schreibmaschine mit 10 Zoll-Bildschirm. Mein Lieblingsspiel da drauf war "Den Speicher auf 0% kriegen mit Fake-Wordart". Menschen sind echt leicht zu unterhalten - ein paar ansteigende Nummern hier und da, etwas Feedback, fertig ist das Suchtgebäude. Gespeichert wurde auf Diskette, hatte meine eigene für ... Geschichten. Bis ich die voll cool klingende Funktion "Formatieren" ausprobierte.

Samstag, 14. September 2013

Otfried Preußler-Ausgehstadien: 21.00 Die kleine Tratschhexe und ihre Mädels. 2:00 Der kleine Wodkamann. 16:00 Das kleine Katergespenst.

Nachts um drei, Jens Friebe ist im Facebook-Chat online und ich wüsste einfach nicht, wie ich ihn ansprechen sollte. Jetzt ist er wieder weg. Übrig bleiben Dota-Spieler und Leute, die ausversehn im Club online sind. Und jene, welche mit ICQ offen auf den Tod warten. Ich rauche nicht in Gegenwart von Kindern und getraue mich nicht, Nachts die Badewanne anzuschmeißen. So viel Rücksicht. Murr, murr. Genau genommen ist ein Bett um diese Zeit die bessere Wanne. Von oben verschließbar und man stirbt nicht, wenn man einschläft.

Sonntag, 1. September 2013

Gleich 16 Uhr, wird Zeit, dass Otto Benjamin sein Insulin spritzt. Herr Tierlieb schaut
Bestiality-Videos im Büro. Sonntag im Neustädter Zoo.


Bingekaffeetrinken mit der ganzen Familie. Alle fahren sich zärtlich über den Mund. Ist es nicht bezaubernd, dieses generationsübergriffige?


Die Geleebomber fliegen tief und werfen rotweingetränkte Früchte auf blasse Tortenbodenhäuser. Bienenstich in der Magengegend. Angstangst.


Sollte mir noch mal jemand einen Mangel an Gottesglauben vorwerfen, kann ich immerhin sagen: ich glaube an Koffein-Augenroller.


Meine Mutter und ich benutzen dieselbe Tagescreme.


Traurigkeit sieht nur von oben aus wie Larmoyanz.

Dienstag, 20. August 2013

Vierköpfige Familie, jedes Mitglied mit eigener Pommesschale, steht mampfend vorm
Schaufenster eines Maklers. Mjam, ein Haus aus Kartoffeln.
Eine Immobilie für eine fette unbewegliche Familie. Ein Eigentums-Schlachthaus. Mit Klinkersteinen in Farbrichtung "Muskelfaser". Nackensteak-Kissen im Schlafzimmer, ein schön geräumiger Schweinedarm als Carport. Und für die Kinder eine Rückgrat-Rutsche ins Blutbad.

Montag, 19. August 2013

O Horno, Where Is Yo

Suche bei Google Maps die Swimmingpools, die Vattenfall dem weggebaggerten Dorf Horno bei der Zwangsumsiedlung versprochen hat

Archiv der verschwundenen Orte
: Von oben sehen die Pools aus wie blaue Flecken. Ob es noch wehtut?

Dienstag, 6. August 2013


Vinzenz Raindeer - Ronald, the Robber's Daughter

1. Attack of the Juicy Black Cat
2. Chernoville
3. Guilty Pleasure Man
4. German Summer Rain
5. Hausbrand
6. Catcall to Arms
7. Tomboys, Keep Stinging

Mein zehntes Album, man glaubt es kaum. Ich bin immens stolz auf seine Kontinuität und Klarheit. Tragt es nach draußen und lasst euch davon in allen Gefahrensituationen beschützen. 

Donnerstag, 1. August 2013

Traumsommerferien

Der Hähnchenverkäufer hat seinen Sohn am Stand dabei. "Dieses Jahr fahren wir wohin, wo es schön warm ist"

Freitag, 12. Juli 2013

Lutz' Tasse

In meiner "Lutz"-Namenstasse feiern Tee, Milch, Kaffee und Zucker wie in nem Whirlpool, die Stimmung brodelt! Plötzlich Panik! Die Polizei? Nein, es ist Programmierer Lutz, der seine Lieblingstasse wiederhaben will. Alle ziehen sich beschämt an und verschwinden durch den Abfluss.

Donnerstag, 4. Juli 2013

Strategien gegen Mathematik

Die Asymptoten erheben sich aus ihren Gräbern
Wieviele sind es?
0 bis unendlich
Hättest du dich mal ordentlich integriert, du Dorfmatrize
Jetzt geht es die Ableiter nach unten
Jetzt bist du ganz allein mit 
Zomben, die haben Köpfe wie Rhomben
Jetzt musst du dich alleine in dein Knie ficken
Mit deinem Imaginärteil

Dienstag, 2. Juli 2013

Reissue: "Warriors"



Vinzenz Raindeer - "Warriors"

1. George – Der aus dem Tunnel kam
2. Head, Shoulders, Knees are Foes
3. Warmes Deutschland
4. Bilder einer Totstellung
5. Elbepark
6. Targate Atlantis
7. Tod den Collagen
8. Hochsommerfrühstück

Das letztjährige Album, ergänzt um die Stücke der EP "Head, Shoulders, Knees are Foes" und eine neue Tracklist.

Kalkofe Torture Porn

Meine Verachtung für Oliver Kalkofe kennt keine Grenzen. Ein Fernsehparasit, der seit bald 20 Jahren NICHTS eigenes hervorgebracht hat! Wie kann man nur Menschen hofieren, die sich mit biederen Drogenvergleichen durchschlonzen? "Haha, wie ein Affe auf Koks, haha!"
Ich kündige ausnahmslos jedem die Freundschaft, der sowohl Kalkofes Mattscheibe als auch die heute-show für ein großes Witzgewitter hält. Läuft in derselben Kategorie wie ungerührt Torture Porn gucken - auch ein Grund zur fristlosen Kündigung. Falls zutreffend, bitte mir keine Geschenke mehr zusenden.

Montag, 1. Juli 2013

3 Tage bis zur Prüfung

Es wird viel geraucht, viele Dinge werden klarer, das beruhigt. Die richtigen Bücher zu haben, die geduldig immer wieder erklären, bis die Methoden einleuchten. Menschen, die in Gruppen lernen, sind auf der einen Seite zu beneiden, weil sie es können, auf der anderen zu bemitleiden, weil sie es müssen, sonst zu sehr versinken in Wirrnis und zelebrierter Ablenkung. Aber so breit ist mein geistiger Fenstersims auch nicht, als dass ich problemlos entspannt darauf sitzen und mich auch noch weit rauslehnen könnte.
Von "unterwegs" bloggen zu können ist ein neues Gefühl von Luxus, sich reich ausbreiten zu können ohne Zeichenbeschränkung. Auch wenn dieses Vakuum hier mir extrem Angst macht und die Hoffnung, jemand könne über die Reaktionsknöpfchen mit mir kommunizieren wollen sich nicht bestätigt hat. Fühlt sich an, wie auf einem entfernten Planeten abgestürzt zu sein, ein Funkgerät in Betrieb zu nehmen, nur um endgültig zu erfahren, dass da draußen niemand ist. Hey, so weit von zu Hause entfernt ist ein bisschen Weltschmerz durchaus akzeptabel, finde ich.

"I sit around and I’m waiting"

The Believer interviewt Scott Walker

Nun kann man kann Scott als einen allzu allgegenwärtigen Beeinflusser abtun, einen Komponisten für Faule, die sich in der Bibliothek der Möglichkeiten nicht in unbeleuchtete Ecken vortrauen.

Seine stete Höflichkeit und Bereitheit, Arbeitsweisen zu erläutern, in Ideen zu denken, sind mir aber ein wichtiger Wegweiser. Tatsächlich essenziell ist für mich aber nur - neben Night Flights - seine instrumentale Auftragsarbeit And Who Shall Go to the Ball? And What Shall Go to the Ball?



























Denn obwohl der Ernst seines Gesangs jeden lächerlichen Operanklang auslöscht, verhindert der verursachte Schmerz eine sachliche Auseinandersetzung mit den Kompositionen.
Über die häufige, fast schon kindische Verwendung von Clustern in And Who Shall Go to the Ball? (und auch seinen anderen Arbeiten) lässt sich sicherlich diskutieren. Vielleicht werde ich in ein paar Jahren auch zurückblicken und Scott Walkers Musik als epigonal empfinden. Who Shall Go to the Ball? ist nun aber auch schon wieder sechs Jahre alt und ehrlich gesagt sehe ich auch gar nicht ein, mich langsam von diesen vier Stücken abzunabeln.
Schließlich bin ich nicht Mitglied in der Bibliothek der Möglichkeiten, um mit meinen Ausleihen irgendwelche Thekenkräfte zu beeindrucken. Nein, ich bin dort wegen des heroin-ebenbürtigen Gefühls beim Aufdecken einer weiteren musikalischen Paralleldimension, deren Verlauf im Idealfall orthogonal zu jedem bekannten Zeitstrahl liegt, mit unbeschrifteten Achsen.

Kurz gesagt verbindet sich bei Scott Walker seine Bescheidenheit mit dem Wille zum konzeptgeleiteten musikalischen Ungehorsam, eine eher seltene und reizvolle Kombination, die etwa Jack Barnett von
These New Puritans so noch nicht bieten kann.
Bei jenem muss in Interviews die in Textform nicht ablesbare Menschlichkeit immer gesondert betont werden, während bei Walker aus jedem seiner Sätze eine angenehme Zurückgezogenheit spricht, bar jeder väterlichen Altersmilde.
Wir sind alle nur Figuren in einem Komatraum von Daniela Denise Katzenberger. Oft kommt ihre Schwester Jenny vorbei, steckt die lebenserhaltenden Systeme aus um ihr Glätteisen anzuschließen. Nur deswegen schlafen wir.

Freitag, 28. Juni 2013

_Always A Crush On The Same Game_ (II): Hotels

Galbadia Hotel (Final Fantasy VIII)

Ocean View Hotel (Vampire: The Masquerade – Bloodlines)

Lakeview Hotel (Silent Hill 2)

Cheng's Hotel (Unsolved Crimes)

Unnamed Hotel in Rennes-le-Château (Gabriel Knight 3)


Hotel Delfino (Super Mario Sunshine)

Hotel Dusk (Hotel Dusk: Room 215)


75,xx kg, 1,79m, 26

Fauchbauch ist platter geworden in der letzten Zeit. Angst essen Kilos auf - Prüfungen winken, sind nicht unschaffbar. Auf mein EKG wird die Stressfrequenz aufmoduliert, aber auch ein schöner, reiner Sinus: Vorfreude auf das Praktikum bei Gamecast, Songarbeit, einen gnädigen Sommer mit viel Wolkenbildung und installierter Frühlings-Mod.
Meine Haare sind kürzer. Ein abgeschnittener Pony wiegt so viel wie ein Zopf.

Ich will nicht schon wieder Geschichten von Papierbergen aufschreiben. Aber gestapeltes Lehrpapier ist genauso lästig wie verbrauchte Taschentücher. Tinte ist Nasenrotz, läuft aus dem verlängerten Finger.

Ich glaube, umso abgeklärter man bei Twitter auftritt, desto zwangsgefühlsbelasteter werden eventuell angeschlossene Blogs. Die verkommen dann zu weniger frequentierten Geheimecken, die komprimierten Nachrichten quellen innerhalb von Sekunden auf im Fauchbauch, die engen Schuhe ausgezogen muss erstmal der Schmerz beklagt werden und man rutscht ermattet an der Tür runter, verfällt in Murmeltalk, Hallo Katze, na, wie geht es, ja, Blogleser sind Katzen, denen man irgendwas langatmiges erzählt, ohne je eine Antwort zu erwarten. Aber man füttert sie irgendwie gerne weiter, Tag für Tag und das ist okay

Sonntag, 23. Juni 2013

"Allein in Frankreich konnte diese quirlige Ode ans Leben 8 Millionen Arschlöcher ins Kino locken!"

Samstag, 22. Juni 2013

Apartments in Omikron - Episode 1


Diese Videos zu schauen ist natürlich kein Ersatz dafür, die verschiedenen Charaktere zu spielen, zu Fuß den Weg zu ihren Wohnungen zu finden (ohne automatischen Taxitransport) und dort dann die verschiedenen Bücher und Magazinausschnitte durchzulesen, aber vielleicht können sie ein Anreiz sein.

Freitag, 21. Juni 2013

Nachdenkliche junge Männer hatten genug Platz und Zeit in meinem Kopf, das reicht jetzt.

Es ist das erste Mal, dass ich, wie doch öfter, in einem meiner alten Blogs herumkrame, und vielleicht sind es die von der herunterwirtschafteten Myblog.de-Software unsanft herausgebrochenen (also fehlenden) Umlaute oder vielleicht auch ein neuer Blick: es ist das erste Mal, dass ich denke, diese Einträge könnten auch verschwinden, ohne dass ich sie vermisste.

Die Hauptfigur von Lukas Jüligers "Vakuum": nachdenklicher,
junger Mann mit Hoodie. 

Tag-Erklär-Tag

A few lines more - Texte, die einen nicht nach 3 Sätzen wieder vor die Tür setzen

Alberntraum
- Kindische Lügen

Angst vorm Technikherz - Ich bin kein Techniker von Herzen. Medientechnik hilft aber, menschliche Gedanken ungehindert abzuzapfen und aufzubereiten. Reibungslosigkeit interessiert mich.

Da ist Bowie Ausrufezeichen - Alle Einträge mit Bowie-Content

Days out - Wenn ich tatsächlich mal das Haus tagsüber verlasse, geht das hierhin

Die Novum - Texte für die "studentische Wochenzeitung", bei der ich viele Federn gelassen habe. Manches gut, einiges nicht.

Einsam auf Insel Rüge - Wer viel rumnölt, ist viel allein. Vinzenz verteilt Rügen.

Gehirnabbauten - Runtergeschriebenes, das raus musste.

Head shoulder knees are foes - Subsumiert vieles, das ich musikalisch veranstalte

Home - Einträge übers Rumsitzen

Indie my ass - Jeder weiß ja, was "Indie" für eine alberne Kategorie ist

Katatonie - Tage, an denen auch mit der Energie von zehn Milchschnitten kein Krieg zu gewinnen ist

Kleb - Alles mit Hochsommer. Und Stickern.

Love - Friedliches.

Medienkritik ist für Mahner - und für Menschen, die Popstars nicht von Star Search unterscheiden können

Nights out - Ausgehpassiernisse

Oh the mingle the mighty mingle - Dieses Tag sollte ich öfter nutzen. Über die Fähigkeit, sich sozial unterzumischen. So geschmeidig wie ein Snickers in einem Kuchenteig.

Parataktisch praktisch gut - Satz folgt auf Satz und nicht jeder hat etwas mit dem vorherigen zu tun.

Prcs - Von "princess". Noch mehr Musikkram.

Schul - Von der (Un)fähigkeit zu lernen und ... Bildungseinrichtungen an sich

Schwafel - Manchmal weiß man ja schon am Ende eines Eintrags, dass etwas schiefgegangen ist

Spielkind - Ich mag Videospiele. Oft nicht.

Stilted conversations - Definitiv an den Zungen herbeigezogene Konversationen

Stirb so nicht - Etwas ist, wie es ist und soll doch bitte nicht so bleiben.

Unwohl - Möglicherweise unangenehme Informationen über... Dinge.

Verschmitztheit ist keine Tugend - Genau wie alles andere, was einen in einer Schule des dritten Reiches beliebt gemacht hat.

Weiche Ziele - Auf Dinge einprügeln und sich gleich wieder entschuldigen (ohne, dass sich die Lippen oder Finger bewegen)

Die unendliche Überdehntheit des Sommers

Die Reise nach Agartha

Noch ein Anime mit von Joe Hisaishi "inspirierter" Musik, Constantin von Jascheroff als Synchronsprecher und einem überschärften Blick für die Details japanischer Kleinstädte. Mittlerweile lässt sich der Verdacht nicht mehr ganz abschaffen, dass Animes nur noch auf Fotografien basieren, die mit Hilfe perfektionierter Photoshop-Makros in Hintergrundzeichnungen konvertiert werden. Jedenfalls möchte ich keine Küsten, Brücken, Traktoren, zirpenden Insekten, verrückte Postboten, patente Mütter, abwesende Väter, allgemein keine Filme mehr sehen, in denen die Langsamkeit des Sommers abgefeiert wird. Vielleicht setzen damit manche Regisseure ihrem Heimatort ein Denkmal, fotografieren jeden Winkel und die Fotos werden tatsächlich abgemalt und nicht konvertiert. Für hiesige Zuschauer, denen ungefähre, ortsunspezifische Zeichnungen nicht mehr genügen, ist dieses touristisch-pornographische wie ein Infusionsbeutel voller Eskapismuslösung. Beruhigen würde mich, wenn Japaner sich im Gegenzug deutsches Fernsehmaterial anschauten, voller für die meisten unerträglicher Details ihres Alltags: vollgemüllte Balkone, Ampelmännchen, NORMA um die Ecke, Neubauwohnung mit Schuhen vor der Tür.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Ungehört: das neue Album von Placebo

Kommentierte Tracklist mit den zu erwartenden Inhalten:

01. Loud Like Love - Generische Liebeshymne
02. Scene Of The Crime - Generische Analyse eines Beziehungsendes
03. Too Many Friends - Brian Molko (40) entdeckt Facebook
04. Hold On To Me - Akustische Glaswolle, dämmt den Schall gut
05. Rob The Bank - Brian Molkos unqualifizierter Kommentar zur Finanzkrise ("Fuck all greed, fuck yeah!")
06. A Million Little Pieces, Exit Wounds, Purify - Mehr akustische Glaswolle, fühlt sich sehr unangenehm an. Mindestens ein Olsdal-Ein Finger-Pianosolo
09. Begin The End - Verblasenes 10 Minuten-Stück nach Peter Burschs Sonic Youth-Gitarrenschule
10. Bosco - Ein Lied über Brian Molkos Hund

Dienstag, 18. Juni 2013

Restlife - Poptorn girl

Sucht nach atonaler Liebe. Braucht keine Melodien. Niemals Harmonien beim ersten Date.

Das tragische Baumhaus ... aus der Ferne

Baumhäuser kenne ich aus dem Fernsehen. In meinem Heimatdorf trugen die Bäume Früchte, Verantwortung, keine Behausungen. Ein Haus auf Ästen allerdings, das machten mir Drehbuchautoren klar, war erstrebenswert. Mächtige Mattscheibenkinder besaßen Fernrohre und Taschenmesser, deshalb hatten sie Freunde. Krochen nach oben an Strickleitern. Dass ihnen dort meist fad gewesen sein muss wurde nicht gezeigt. Diese Geschichte ist nicht die eines rückblickenden Erwachsenen, der glauben machen will, dass er über die frühen Mängel hinweggekommen ist, der im Nachhinein "darüber lachen kann". "Das tragische Baumhaus" ist eine bittere Mandel in 24 Splittern, eine platonisch-telepathische Umpflügung des Ackerlandes, das Kindheit war.
Tetris führt einem vor Augen, dass man auch dann, wenn man ständig neue Chancen bekommt, sie immer wieder vertut. Aber nie, nie wird einem an der Stelle Angst und Bange, an der alles umkippt. Man wacht erst auf, wenn alles schon stürzt. "Deses mal arbeite ich sauber... und schon wieder alles so unordentlich".
In Krimiserien mitspielen ist das Taxifahren deutscher Schauspieler. Abschnitt 404. Notruf Asikante. Bella Cock.

Montag, 17. Juni 2013

Pigeon People (Adventure Game Studio, 2005)






BASIC-Parade Teil 3: Überwinterung (2007)

Ein IF-Adventskalender mit leider nur drei Türchen ...

... aber das Interface ist eine nette Fortführung von Kupferschlummer

Der Gast kocht


Der Gast ist verschwunden

BASIC-Parade Teil 2: The Base (2002)

Wie bei Caesar II beeinflussen sich Gebäude gegenseitig ...

... und das das Spiel läuft auch in Abwesenheit weiter
(obwohl hier der Effekt nicht gerade deutlich wird)

BASIC-Parade Teil 1: Tang Hall Simulator (2007)

Titelbild

Die Hauptfigur noch allein

                                 Zwei Figuren führen sich durch die Gegend...

Die Kette zwischen den Figuren zerreißt bei Kontakt mit diversen Hindernissen

Heute in der ifwizz interactive fiction database gefeatured,unter Lost & Found: mein 2004er Pubertäts-Endzeit-Epos Kupferschlummer, in einer heute nochmal um ein paar Fehler (Texte, die übersprungen werden, weil die den Textfluss unterbrechenden Sounds fehlen) bereinigten Version.

Direktdownload

Dienstag, 11. Juni 2013

"Das Spiel, das dem Spieler zuschaut"

ZEIT ONLINE über Urban Legend, das Projekt, an dessen Einreichung und erfolgreicher Nominierung für den dt. Computerspielepreis (Kategorie Nachwuchskonzept) ich insofern beteiligt war, als dass ich die Klanggestaltung der Demo bestimmte, am Drehbuch beteiligt war und seit einem halben Jahr auch den Sound der Multiplayer-Alpha ausbaue.

Sonntag, 28. April 2013

Samstag, 27. April 2013

Sitze auf der Treppe in unserem Hausflur

Diebes Tagebuch

Ich gehe jetzt beim Netto einkaufen. Vorher gehe ich bei der Bank vorbei, weil ich noch Geld abheben muss. Die vom Supermarkt brauchen mir zu lange, um sich das Geld tatsächlich zu holen.

Vielleicht werde ich mich auch vorher noch schnell im Fahrrad-Abstellraum einschließen und ganz in Ruhe meine Tasche aussortieren, das ist geblieben von der fabelhaften Welt der Amelie: wie beruhigend es ist, alles rauszuräumen, die vielen Papierfetzen, Tüten und den Bodensatz. Das kommt alles raus, auch die Kaugummis, die aus der Packung fielen, sich halb auswickelten und nun voller Tabakkrümel sind.
Ich schaue auf meine Schuhe - vor kurzem startete ich mal einen Anlauf, sie vorm Verfall zu retten. Ich cremte sie ein und ich war sorgfältiger als bei meiner eigenen Haut. Trotzdem wurmt es mich, wie die Dinge in meiner Hand zerfallen, nach einer Zeit gebraucht aussehen, zu der sie bei anderen noch makellos sind. Meine Kamera funktioniert, aber anderen Fotografen (ich bin ja nun keiner) wären die Druckstellen auf dem LCD-Bildschirm sicher peinlich. Nun gibt es natürlich Schutzhüllen, wie gesagt, mir fehlt die Sorgfalt.

Montag, 8. April 2013

Postkarte an Mutti

Dear Mutsch,

herzliche Grüße aus Heavy Userdome.
Diese Insel oberhalb von dir ist geschützt durch eine Kuppel aus Zeitungspapier. Keine Internetstrahlen können durch sie hindurch. Der Entzug läuft prächtig! Ich bin jetzt nicht mehr süchtig nach studieren. Jahrelang glaubte ich, dass ich ohne Bachelor sterben würde und habe alles für einen Abschluss getan.
Was ich jetzt stattdessen mache?
Das, von dem ich dir neulich schon einmal erzählt habe: Schlagertexte schreiben. Willst mal hörn?

Du bist mein Honig
Du bist mir ein Gewinn
Ich bin dein Tonic
Ich bestehe voll aus Gin

Tausend Promille
Commitment wo man hinblickt
Endloser Wille
Verdammt, den Konflikt vergessen


Freitag, 5. April 2013

Liebling, ich habe die Frauen geschrumpft

1
Rando Liebling studiert Medizin und möchte Szenearzt werden: ein Arzt, zu dem nur dünne Jungs mit ihren Problemen kommen. Juckende Schals, Gewichtszunahme, gemeine Menschen um sie herum. Aber Rando hat ein Problem - das mit den Jungs kann er sich nicht aussuchen. Also wird er auch Mädchen behandeln müssen. Auf akutes Bloggerschlampen-Syndrom, er wird ihnen die Mägen auspumpen müssen, wenn Instagram mal wieder das Essen verfärbt und eine Vergiftung ausgelöst hat. Rando kommt mit Frauen und ihren Problemen nicht klar, das ist offensichtlich. Dumm nur, dass bald die vierwöchige Praxiszeit ansteht. Sehr bald, nämlich schon morgen.

2
Ich bin Liebling, ich habe einen empfindsamen Magen, der Essen zu Gedanken verdaut. Gummifrüchte zum Beispiel verwandeln sich bei mir in Bilder, die ich dann aufzeichne. Ansonsten ist mein Gehirn eher leer. Ich trinke keinen Kaffee, der legt er sich wie ein schwarzer Schleier über die Ideen, die ich haben könnte.
Jetzt sitze ich im Schwesternzimmer und die Medizinische Fachangestellte fragt mich, ob ich einen Espresso möchte.

3
Ich bin natürlich extrem höflich und koste. Ich versuche, die Flüssigkeit auf meiner Zunge zu balancieren, so dass sie in Bereiche flutscht, in denen die Bitterkeit nicht zu schmecken ist. Das ist schwierig, denn die Rezeptoren sind überall verteilt. Sogar in der Mitte.

4
Mein erster Tag in der Praxis ist vorbei, in Gedanken versuche ich, das Wort "Famulatur" richtig zu buchstabieren. Fummulator. Klingt wie eine ungeschickte Sexmaschine. Ein Petting-Robby. Ich habe noch nie einen Robby getroffen, der zu irgendwas zu gebrauchen war. Also, ich habe in meiner Wohnung einen Roboter, kein Thema. Ein glorifizierter Müllsortierer. Habe ich mir mal gegönnt, nachdem ich im Fernsehen einen Beitrag über Pizzafabriken schaute und sah, wie die schlechten Pizzen einfach automatisch vom Band geschubst werden. Daraufhin habe ich recherchiert und jetzt eine Maschine, die die Mülltrennung für mich erledigt.
Ich bin ohne Partner und werde es auch bleiben, ich habe keinen Platz für Liebesdinge in meinem Unterleib. Dort muss ich ganz andere Dinge lagern. Letzten Sommer ließ ich mir unterm Zwerchfell einen biologischen Datenspeicher einrichten, sicherer als jede Festplatte. Habe einfach zu viel Angst um meine Fotos, Mails und ISO-Dateien. Mein Werk ist größer als mein Trieb.

5
Mein Tag beginnt nicht mit dem Aufstehen. Wir ihr mittlerweile sicher gemerkt habt, nutze ich mein Geld und Wissen vor allem, um mir selbst zu helfen. Schon als Kind wünschte ich mir, auf Morgenroutinen verzichten zu müssen. Deswegen habe ich mir zur Erstkommunion einen Chip gewünscht, der alle täglichen Wiederholungen ausblendet. Ich stehe also auf, und wahrscheinlich verrichte ich dann dieselben Selbstreinigungsarbeiten wie ihr, aber ich kann mich nicht daran erinnern. Ich stehe auf, bin geduscht und gepudert. Die Endkontrolle über den Filter hat übrigens meine Mutter Erika.

6
Die Szenepraxis befindet sich in einem Einkaufskomplex, der im Stil des Brutalismus erbaut wurde. Das interessante daran ist, dass die in solchen Zentren normalerweise sehr gleichmäßige Beleuchtung nicht mehr völlig funktioniert, wodurch es unterschiedlich schattige Zonen gibt. Die ganz hell erleuchteten, in denen die Miete auch noch entsprechend hoch ist - und die heruntergekommenen. Wie ein Gateway zum Flugzeug führt der Weg zur Praxis an einem Klo vorbei, eine Treppe hinunter. Ausgeschildert ist jedoch schon. Allerdings in Spiegelschrift, das können dann nur die lesen, die sich sehr oft spiegeln und Übung haben darin... Ihr wisst schon.
Noch ist der Weg zur Praxis nicht durch meinen Routineschutz gedeckt, schließlich fehlen mir dafür noch ein paar Informationen. Was schwätzt der Cyborg? Ich bin ein Junge aus Kreisch und Mut. Jemand, der sich leicht erschreckt, mal quiekt, dann wieder zu unglaublichen Taten fähig ist.

Montag, 25. März 2013

Kupferschlummer revisited

2001 angefangen, liegengelassen, 2005 noch um ein paar Dinge ergänzt, mir größtenteils  unangenehm und schlecht gealtert. Finde aber den prinzipiellen technischen Aufbau für ein Textadventure ganz passabel, denn die auch in Interactive Fiction neueren Datums umständliche Navigation wird durch den Kompass (mit Tab aufrufbar) unten links vereinfacht.

Kupferschlummer-Textadventure (mit DOSBox, leider ohne Sound)


Dienstag, 19. März 2013

7

"Schwester Ritter blättert in dem Handbuch, das ich jedem gebe, der über längere Zeit mit mir zurechtkommen muss. Darin stehen ein paar lustige Fakten über mich, Dinge, die ich trinke und esse, bevorzugte Gesprächsthemen. Jeder sollte so einen Rider über sich anlegen. Das ist mindestens so praktisch wie eine Visitenkarte für den Dönerladen: "Bitte nur Schafskäse, Fleisch, Tomaten und Eisbergsalat. Danke." Ritter schaut mich an, liest, deutet auf die Kaffeekanne, schüttelt mit dem Kopf. Sie hat verstanden. Sie denkt wahrscheinlich, ich wäre einer dieser extrem unspannenden Wunderlichkeits-Wunder, ein Aspie oder sonstwas. Einer von denen, die nie was sagen und dann plötzlich anfangen zu schreien, wenn man ihnen ihren Lieblingskuli wegnimmt."

25.03.1987

Party planen, ungeduscht, Neonröhre eingekauft
Partykeller, nicht vorhanden, Projektionen auf Schnee
Menschen die sich nicht gut kennen, sozialer Stress, Mario Kart
Was machen wir jetzt, keine Ahnung, deine Party stinkt
Im Studentenclub ist 1€-Biertag, kann ich verstehen, bye bye, aufräumen.

Samstag, 16. März 2013

Hometrainer, Arduino, Mario Kart. Soweit, so bekannt. Aber wirklich toll fände ich eine Kombination aus Fahrrad, JRPG und/oder Visual Novel. Am besten direkt auf dem Bildschirm des Bikes selbst. Umso schneller man fährt, desto geschwinder scrollt der Text vorbei. Im Prinzip würde auch eine Kombination aus E-Reader und Sportgerät ausreichen für den Anfang.

The Nomad Soul And I

Ich habe "The Nomad Soul" jetzt zum vierten Mal in meinem Leben gekauft. Hier die Chronologie:

1999 - Test in der Bravo Screenfun, Note "1-". Aussicht auf eine völlig neue Spielerfahrung, eine Stadt, in der jedes Gebäude begehbar sein soll.

2000 - Mein damaliger Suchtlebensmittelpunkt und Zulieferer von Game Boy-Modulen (Arno Jordan Technik A&V, Gambrinusstr. 8, Dresden) hatte überraschend Nomad Soul in einer einigermaßen schönen Originalbox vorrätig, in mir blinkte das Wunder von 1999 auf. Aber man sagte mir mit etwas Häme, dass ich zu jung sei und eher notgedrungen entschied ich mich dann für Final Fantasy VIII, auch im Karton. Darauf ein Bild von Squall Leonhart: meine erste Bekannftschaft mit Androgynie lange vor Brian Molko.

Die Filiale ist nicht mehr.














2001 - Auf einem sonnig-deprimierenden Rügenurlaub, den ich hauptsächlich mit Bungalowzeit, herumwandern in Pokémon-Spielständen anderer Menschen und gebrannter Linkin Park-Musik im Discman verbracht habe entdecke in einem Wochenprospekt eine Ankündigung für die Budgetversion von Nomad Soul.

Sexy motherfucker Rügen


Ein Nachbar verkaufte mir einen Computer für 700 DM ,- (K6-2 mit 400 MHz, 64 MB RAM, Riva TNT. Lüfter mit 90 dB.) Ein schlechtes Angebot, aber ich fand bei ihm auf einer PC Games-CD die Demo von Nomad Soul.
Diese erweckt in mir ein Gefühl, das ich danach nur noch selten spüren sollte - der vielleicht pathetische, aber wahre Wunsch, ich müsse eine virtuelle Welt nicht mehr verlassen.
Ganz wie es der Plan von Bowies Management vorgesehen haben muss ist dies nach einer Rolling Stone-Compilation (Rare Trax Vol. 01, David Bowie - Telling Lies [Feelgood Mix], 1997) mein erster intensiverer Kontakt mit der Musik von David Bowie.

Das Hauptspiel war ein gutes Stück Arbeit, aber ich erinnere mich an die verschiedenen Distrikte, als wäre ich dort im Urlaub gewesen. Goldenes Jaunpur. Ein wesentlicher Grund, der Welt von Nomad Soul zu glauben sind die Buchläden, in denen es aktuelle Zeitungen, Geschichtsbücher und Gedichte zu kaufen gibt. Diese Texte funktionieren, weil sie keine Lore in Schriftgröße 7 sind.
Bei späteren Sitzungen fällt mir auf, dass das Drumloop des Anekbah-Themas (im allerersten Distrikt) mehrfach ungeschickt stolpert.

Budgetversion von 2001 ... Sigh.
2006 Ich habe Fahrenheit gespielt. David Cage, der Autor von Nomad Soul, entpuppt sich als Versager. Keine Welt bricht zusammen.

2009 The Nomad Soul läuft nicht mehr ohne weiteres auf modernen Computern, bei einem meiner wenigen Leipzig-Besuche kaufe ich die oft gescholtene Dreamcast-Version. Hauptunterschied zu früher: weniger Glanz, mehr Nebel. Fehlende Ambientmusik in den Distrikten.


2012 Meine Budget-Version von 2001 ist längst verloren, in einem Dresdner Laden entdecke ich eine Box-Version, leider nicht mit dem Bowie/Boz-Artwork. Nach der Installation dann ein mulmiges Gefühl. Merkwürdig zerfressene Farben:

"What you might be experiencing is the absence of dithering. Older 3D games that ran a 16-bit frame buffer would rely on the video card to dither the display up to a perceptual 24-bit color. However, for the last several years video card manufacturers have been droppping this capability from their drivers, resulting in DX6-era games and earlier becoming much uglier." (Quelle: http://bit.ly/YxOrfg)

2013 Good Old Games nimmt Nomad Soul in den Verkauf auf und nimmt dafür immerhin 9,99$. Mit einer gewissen Treudoofigkeit nehme ich den Preis hin, schließlich werden sie wohl kaum eine Version mit offensichtlichem Color Banding in den Verkauf lassen. Schließlich ist GOG der Gnadenfriedhof der definitiven Versionen, mit reichlich Bonusmaterial als Grabbeigaben. Ein erster Test ergibt, dass das Filterproblem offenbar gelöst wurde, wahrscheinlich mit einem Postpro-Filter, der allerdings ab und zu aussetzt. Weitaus enttäuschender ist, dass sich dafür neue Grafikfehler eingeschlichen haben, die offenbar keiner sehen wollte. Eine der wesentlichen technischen Neuerungen 1999 war der fließende Übergang zwischen Straßenszenen und den diversen Läden und Apartmentblocks. Eine Drucklufttür öffnete sich und bereits von draußen war das Innere eines Geschäftes sichtbar, beim Betreten wurden die Daten im Hintergrund gestreamt. Dieses Feature wird in der GOG-Version der Lächerlichkeit preisgegeben, denn Türen öffnen sich, aber dahinter zeigt sich nur eine verwirrende Mischung aus den dahinterliegenden Gebäuden und etwas Fußboden.
Blick in Gebäudeinneres getrübt
















Omikron ist eine vernebelte Welt, die Sichtweite reicht dennoch reicht weit. Dadurch wird der Nebel, ähnlich wie bei Silent Hill oder das Fett in der Pfanne, zum Hauptgeschmacksverstärker. In der "definitiven" GOG-Version tauchen aber immer wieder grellblaue, monofarbene Flächen ohne Abstufungen auf. Auch im Polizeirevier, dem grün ausgeleuchteten ersten Arbeitsplatz, wird das grün immer wieder durch blaue Tupfer zerrissen. Dass diese Probleme meinem Computer geschuldet sein könnten habe ich bereits ausgeschlossen. Selbst die aktuelle Warez-Version vom letzten Jahr hat zwar die Dithering/Banding-Probleme, aber im Licht der neuen Grafikfehler sind die eher als geringfügig einzuschätzen.

Blue Fog of Death














Diese Beschwerden sind keine Beschwerden, sondern eher Verwunderung, warum diese Version veröffentlicht wurde. Sie ist sicherlich spielbar, aber in einer Spielerfahrung die maßgeblich auf Atmosphäre setzt, welche mangelhafte Spielmechaniken überstrahlt, ist das unverzeihlich.

3.4.2013 GOG veröffentlicht einen Patch, der alle Nebel- und Türprobleme erfolgreich beseitigt.

Lektion in Anbiederung

Ich möchte die beflissentlichen Artikel der letzten 730 Tage herausschneiden aus dieser Hecke, populistisch, bieder, darauf optimiert, die Montagshürde zu überstehen, das Ungetüm aus Südbayern zu befriedigen.
Gleichzeitig bin ich mittlerweile zu alt, um neu anzufangen, zu stolz auf meine Geschichte, die Kollektion von Text in Einmachgläsern. Mein intellektueller Keller ist voller Quittenmarmelade. Das hätte ich gern, aber eigentlich sind es Himbeeren, sie erfordern keinen anspruchsvollen Genießer. Verschimmelte Himbeeren, schlicht - und trotzdem ungenießbar. Das ist das Ergebnis der letzten Monate.

Freitag, 11. Januar 2013

2013

Ich habe jetzt doch einen Vorsatz für dieses Jahr: weniger besoffen twittern und aus für 140 Zeichen Text verbratenen Halbideen vielleicht doch - wie früher - mal etwas längeres machen. Achja: mich selber öfter ohrfeigen möchte ich auch.